Im Interview blickt er zurück auf seine aktive Karriere, seine erfolgreiche Trainerzeit – und verrät, welche Ziele er für die Zukunft des Vereins verfolgt.
Was bedeutet der Fußball für Sie?
Fußball ist für mich weit mehr als nur ein Sport – er ist Leidenschaft, Teamgeist und Lebensschule zugleich. Ich habe über den Fußball nicht nur Freunde fürs Leben gefunden, sondern auch gelernt, mit Siegen und Niederlagen umzugehen. Es war immer ein zentraler Bestandteil meines Alltags. Sie waren lange Jahre beim SC Ettmannsdorf Abwehrchef. Wie wirkte das auf Ihr Trainer-Sein aus? Als Abwehrchef lernt man, Verantwortung zu übernehmen und das Spiel zu lesen. Diese Erfahrungen haben mir als Trainer enorm geholfen – ich wusste, wie es sich anfühlt, selbst auf dem Platz zu stehen, unter Druck zu handeln. Das hat mein Verständnis für die Spielerperspektive sehr geprägt.
Sie spielten zuvor in der Landesliga bei der SpVgg Weiden und dem FC Linde Schwandorf und dem ASV Cham. Was hat sich seitdem verändert?
Damals war vieles noch etwas bodenständiger. Heute ist die Landesliga professioneller, schneller und taktisch stärker geworden. Aber das Herzblut und der Teamgeist – das ist geblieben. Und genau das macht die Liga nach wie vor besonders. Leider sind viel weniger Zuschauer auf den Fußballplätzen. Zu meiner aktiven Zeit waren oft 600- 800 Zuschauer bei den Heimspielen.
Unter Ihnen war Ettmannsdorf so erfolgreich wie nie. Wie blicken Sie auf Ihre Trainer-Ära zurück?
Es war eine unglaublich intensive und schöne Zeit. Wir haben als Team an uns geglaubt, viel investiert – sportlich wie menschlich. Der größte Erfolg war für mich nicht nur die Platzierung, sondern die Entwicklung jedes Einzelnen. Wir haben etwas aufgebaut, auf das man stolz sein kann.
In der Saison 2022/23 ging es in die Relegation zur Bayernliga. Was hat damals zum Aufstieg gefehlt?
Es war ganz knapp – manchmal fehlen nur Nuancen. Vielleicht war es am Ende die fehlende Erfahrung oder auch einfach das Quäntchen Glück, das man in solchen Momenten braucht. Aber es hat uns als Mannschaft enger zusammengeschweißt. Zur neuen Saison übernehmen Sie die Rolle des sportlichen Leiters.
Was hat Sie zu diesem Schritt bewogen?
Nach all den Jahren an der Seitenlinie war es für mich an der Zeit, einen neuen Blickwinkel einzunehmen. Ich möchte Strukturen stärken, den Verein strategisch weiterentwickeln – das geht aus der Position des sportlichen Leiters sehr gut. Und natürlich bleibt der Fußball mein Herzblut. Welche Ziele verfolgen Sie in Ihrer neuen Funktion? Ich möchte nachhaltige Konzepte schaffen, klare sportliche Linien und ein starkes Fundament. Besonders wichtig ist mir die Jugendförderung – denn wer heute gut ausbildet, hat morgen Erfolg im Herrenbereich.
Wie realistisch ist ein langfristiger Platz in der Bayernliga?
Es ist absolut machbar – mit Geduld, Planung und dem richtigen Teamgeist. Ettmannsdorf hat Qualität, Herz und Struktur. Wenn wir weiter konsequent arbeiten, können wir in den nächsten Jahren das Projekt Bayernliga angehen. Ganz nach dem Motto „alles kann nichts muss
Welche Rolle spielt dabei die Jugendarbeit?
Die Jugend ist unser Fundament. Ziel ist nicht nur die Landesliga, sondern vor allem die Entwicklung von Spielern, die sich mit dem Verein identifizieren. Wir wollen Talente fördern, die irgendwann den Sprung in die Erste schaffen – mit Stolz und Leidenschaft für Ettmannsdorf.